Elementum. Über Typografie, Bücher und Buchstaben
Der typografische Gebrauch von Schriften ist nichts als ein Spiel mit ihren Ordnungen und Modifikationen, mit der Vagheit der Differenz ihrer Effekte. Noch misst sich die Typografie am Buch. Genau betrachtet aber ist das Buch bereits alt, es ist voller Anmerkungen, Verweise und Glossen. Aus dieser Atmosphäre und der Perspektive des Rückblicks auf die eigene Geschichte bezieht die typografische Arbeit heute die Evidenz ihrer Lebendigkeit und Notwendigkeit. Die Texte in diesem Band liefern keine Lehrsätze und entwickeln keine Programme. Sie diskutieren Lesarten und folgen dabei der Geschichte des Umgangs mit Schrift und Buch von den Anfängen in der Antike bis in die jüngste Vergangenheit. Neben bisher an verschiedenen Orten publizierten Essays enthält der Band zahlreiche neue Texte. Es finden sich grundlegende Studien zur Materialität der Kommunikation, zur Schriftkultur und -politik wie zur typografischen Praxis, zur typografischen Avantgarde und ihren Vertretern, zur Physiologie des Lesens wie zur Geschichte der Schrift. Boses Erfahrungen aus der Lehre an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig und ein Bericht über die Anfänge seiner Arbeit als Verleger in Berlin setzen einen autobiografischen Akzent.