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Skopje. Architektur im Mazedonischen Kontext. Macedonian Architecture in Context

Mutter Teresa war vermutlich gerade in Indien, als in ihrer Geburtsstadt Skopje 1963 die Erde bebte. Mehr als tausend Menschen kamen ums Leben, die Stadt wurde fast zur Gänze zerstört.
Schon kurz nach dem Erdbeben beschloss man den Wiederaufbau der Stadt nach einem Masterplan des japanischen Architekten Kenzo Tange. Skopje geriet – wie etwa Brasilia oder Chandigarh – zum Versuchslabor für den sozialutopischen Städtebau der 1960er- und 1970er-Jahre. Ikonenhafte Gebäude zeugen heute von der Aufbruchsstimmung jener Zeit, darunter das Studentenhaus von Gjorgji Konstantinovski oder das Opern- und Balletthaus des Büros 77.
Politisch wird Mazedonien, bitterarmer Binnenstaat in Südosteuropa und seit 2005 Beitrittskandidat der EU, gerade heftig erschüttert. Um dem multiethnischen Land eine neue Identität zu geben, investiert die aktuelle nationalkonservative Regierung mit „Skopje 2014“ in das Facelifting der Stadt – das Projekt wird aus ästhetischen und finanziellen Gründen jedoch heftig kritisiert.
Architektur im mazedonischen Kontext – allemal ein spannendes Stück Baugeschichte!


Adolph Stiller (Hg.)
Skopje. Architektur im Mazedonischen Kontext. Macedonian Architecture in Context
Müry Salzmann Verlag, 2017, 978-3-99014-162-5