Die Kunst, die Natur vorzustellen: Die Ästhetisierung der Pflanzenkunde um 1800 und Goethes Gründung des Botanischen Gartens
Der Schwerpunkt der interdisziplinär zwischen Kunst- und Wissenschaftsgeschichte angelegten Studie gilt der Erforschung von ästhetischen Implikationen der Historia naturalis im Ausgang der 18. Jahrhunderts. Das Thema wird auf Ebene Sachsen-Weimars am Beispiel des von J.W von Goethe und A.J.G.K. Batsch 1794 gegründeten botanischen Gartens der Jenaer Universität betrachtet. Auf Anordnung Goethes wurde in Jena das damals umstrittene 'natürliche' Ordnungsprinzip eingeführt und eine scharfe Kontroverse von gesamteuropäischer Relevanz ausgelöst.Das Natursystem und die Landschaft werden in der Studie (unter anderem auch am Beispiel Alexander von Humboldts) aufeinanderbezogen und als zwei ästhetisch-typologisch fundiert Konstrukte definiert, die gemeinsam den Anspruch erhoben, die Naturwissenschaft holistisch zu erweitern und deshalb geradezu prädestiniert waren, sich in einem botanischenGarten wechselseitg zu erhellen.