Gabu Heindl: Stadtkonflikte. Radikale Demokratie in Architektur und Stadtplanung
Buchvorstellung: Gabu Heindl im Gespräch mit Jesko Fezer
Im Stadtraum wird Politik gemacht: durch Gentrifizierung und Abschottung, durch autoritäre Sicherheitsmaßnahmen, durch Anpassung an Investment-Interessen. Und es wird Gewinn gemacht: mit Wohnungsnot, mit Betongold, mit urbanem Raum als Kapitalanlage. Neoliberales Regieren und rechtsnationale Kampagnen machen die Stadt zum Ort der Angst und der Verknappung. Wie aber kann eine Politik in der Stadt aussehen, die an Demokratie und Solidarität orientiert ist? Das Anliegen dieses Buches ist eine kapitalismuskritisch positionierte Stadtplanungspolitik, die Konflikte anerkennt und Allianzen eingeht.
Stadtkonflikte formuliert einen radikaldemokratischen Ansatz zu Architektur und Stadtplanung – mit einem prüfenden Blick auf realisierte Utopien des Roten Wien, durch kritische Beleuchtung partizipativer Planung, in Bündnissen mit sozialen Bewegungen. Zwischen politischer Theorie, Städtebau-Diskurs und eingreifender Praxis geht es darum, Räume und Spielräume der Demokratie – gerade in ihrer Krise – nicht nur zu verteidigen, sondern auszubauen.
Gabu Heindl ist promovierte Architektin, Stadtplanerin und Aktivistin in Wien. Ihr Büro GABU Heindl Architektur fokussiert auf offentlichen Raum, offentliche Bauten, bezahlbares Wohnen sowie auf Kollaborationen in den Bereichen Geschichtspolitik und kritisch-künstlerische Praxis. Von 2013 bis 2017 Vorsitzende der ÖGFA - Osterreichische Gesellschaft für Architektur. Zahlreiche internationale Publikationen. Sie lehrt an der AA Architectural Association London, war Visiting Professor an der University of Sheffield und Städtebau Professorin an der TH Nürnberg. Seit 2022 ist sie Professorin für Bauwirtschaft und Projektentwicklung | Architektur Stadt Ökonomie an der Universität Kassel.