Jesko Fezer: Umstrittene Methoden
Buchpräsentation und Gespräch mit Roberta Burghardt (coopdisco) in Kooperation mit ARCH+
ARCH+ Salon
im ARCH+ Space
Friedrichstraße 23A
10969 Berlin
Das Design Methods Movement war eine sehr unbeliebte Bewegung – so unbeliebt, dass sogar ihre Begründerinnen sich bald von ihr distanzierten. Hartnäckige Auseinandersetzungen über die Art und Weise des Entwerfens legten die politische Dimension von Gestaltung sowie die Notwendigkeit sehr weitgehender Partizipation offen. Die Entwurfsmethodik problematisierte sich selbst und hinterfragte die neutrale Expert*innenrolle von Entwerfer*innen zugunsten offenerer und intensiverer Beziehungen zur gesellschaftlichen Wirklichkeit – eine durchaus destruktive zentrale Forderung am Ende der Bewegung.
Das Buch folgt den Konflikten um die Begründbarkeit des Entwerfens von der HfG Ulm, Horst Rittel und Christopher Alexander aus in das Design Methods Movement und den dort engagierten Architekten wie John Habraken und die S.A.R, Yona Friedman oder die Architektur Machine Group. Dort wie auch im späteren deutschsprachigen Methodendiskurs um 1968, der von Jürgen Joedicke und der neugegründeten Arch+ geprägt wurde, sowie im kaum aufgearbeiteten Feld der methodisch motivierten Anwaltsplanung – vom Architects’ Renewal Committee Harlem und Urban Planning Aid Boston bis zur portugiesischen SAAL – lässt sich eine verdrängte engagierte und (selbst-)kritische Gestaltungspraxis rekonstruieren.
Im ARCH+ Salon spricht Jesko Fezer anhand der Thesen seines neuen Buches „Umstrittene Methoden. Architekturdiskurse der Verwissenschaftlichung, Politisierung und Mitbestimmung in den 1960er Jahren“ zusammen mit Roberta Burghardt über parteiische Gestaltung und diskutiert Argumente für ein gesellschaftlich emanzipiertes Entwerfen.
Info: Kapazität begrenzt, first come first serve.