Psychographien
Die Psyche ist zum Inbegriff von Eigentümlichkeit und Identität des Menschen geworden, gleichwohl sie tief in neuroanatomischen Strukturen, biochemischen Prozessen und genetischen Dispositionen verankert ist und einem ständigen historischen Wandel unterliegt. Dieser Band schreibt die Geschichte dieser permanent unruhigen Differenz als Teil einer allgemeinen Mediengeschichte: Handschrift und elektrische Schaltungen, Film und Rechenmaschinen, Literatur und Institutionen haben das Verständnis der Psyche maßgeblich geprägt. So erweist sich, daß sich die Psyche nicht von ihrer Erforschung abtrennen läßt, die dasjenige, was sie beschreibt, mit erzeugt: Es sind die Mächte der Medientechnologie, der Verwaltung und der Phantasmen, die den Anschein erwecken, daß der Mensch ein beseeltes Wesen sei.
Mit Beiträgen von Sigrid Weigel, Bernhard Siegert, Hans-Christian von Herrmann, Eric Engström, Philipp Felsch, Stefan Rieger, Armin Schäfer, Cornelius Borck, Tobias Nanz, Hubert Thüring, Rhodri Hayward u.a.