Revolution als Prozess. Selbstorganisierung und Partizipation in Venezuela
Dieses Buch enthält Recherchen, Interviews und Gespräche des Projekts MovimentoR – politische Strategien gegen den Neoliberalismus – in Venezuela. Es schärft den Blick auf den dortigen, für die europäische Linke ebenso faszinierenden wie eigenwilligen Transformationsprozess.
Im Dezember 2006 wurde Hugo Chávez mit großer Mehrheit wieder gewählt. Gleich nach seiner Wiederwahl als Staatspräsident kündigte er den Aufbau des Sozialismus in Venezuela an und bestätigte damit seine Rolle als Sonderling auf der internationalen politischen Bühne.
Hierzulande beherrschen Fragen und Kritik die Diskussion um Venezuela. Die Rede ist von Populismus und fehlender Nachhaltigkeit, und immer wieder wird auf den angeblich autoritären Charakter dieses Transformationsprozesses hingewiesen. In Teilen der Linken herrscht die Meinung vor, die bolivarianische Regierung entwickle ein weiteres Modell des Sozialstaats und habe nichts aus dem Scheitern des Realsozialismus gelernt.
Unterstützt von der Hans-Böckler-Stiftung hat im Jahr 2005 eine Gruppe von AktivistInnen aus Basisgruppen in Deutschland einen Austausch mit verschiedenen Gruppen in Venezuela begonnen. Im Mittelpunkt ihres Interesses stand das Verhältnis von Basisbewegungen und Regierungsinitiativen. Welchen Einfluss hat die Bevölkerung auf die Neugestaltung ihres Wohnumfeldes, der Arbeitswelt oder des Bildungssystems? Wie demokratisch ist der bolivarianische Prozess? Neben den Beiträgen, die sich mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen beschäftigen, enthält der Band Hintergrundartikel zur Einordnung in den historischen, politischen und wirtschaftlichen Rahmen.
Die AutorInnen: Im Rahmen des Projektes MovimentoR schreiben: Sherin Abu Chouka, Dario Azzellini, Matthias Bernt, Malte Daniljuk, Juliane Große, Andrej Holm, Jan Kühn, Moritz Lange,Wolfram Metzger, Jan Ullrich.