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Sep Ruf 1908-1982. Moderne mit Tradition

Sep Ruf zählt zu den bedeutendsten deutschen Architekten im 20. Jahrhundert. Die Verbindung von alter Bausubstanz und modernem Neubau bei der von ihm gestalteten Münchner Maxburg wurde in Nikolaus Pevsners Lexikon der Weltarchitektur zur europäischen Architektur als herausragende Leistung des Wiederaufbaus nach dem zweiten Weltkrieg gewürdigt. Rufs Neubau der Akademie der Künste in Nürnberg, in dem Natur- und Architekturraum miteinander verschmelzen, zählt neben der Berliner Philharmonie zu den wenigen Juwelen der frühen deutschen Nachkriegsarchitektur. Der zusammen mit Egon Eiermann errichtete deutsche Pavillon auf der Weltausstellung in Brüssel 1958 fand als Zeichen eines neuen demokratischen Deutschland internationale Anerkennung. Und der von Sep Ruf entworfene Kanzlerbungalow in Bonn wurde zur architektonischen Gestalt der Bonner Republik, die sich modern und weltoffen präsentierte. Diese überragenden Leistungen sind viel zu wenig im öffentlichen Bewußtsein verankert, nicht zuletzt da er sich selbst wenig um Publizität und Publikationen kümmerte. Anläßlich seines 100. Geburtstags werden Werk und Leistung dieses großen Architekten erstmals umfassend präsentiert und gewürdigt.
Direkt nach dem Studium der Architektur an der Technischen Hochschule München errichtete Ruf im Alter von 23 Jahren für den Journalisten und Schriftsteller Karl Schwend ein Wohnhaus in München-Bogenhausen (1931/33), das aus der damaligen süddeutschen Wohnarchitektur singulär herausragt. Es zeigt bereits die später für ihn so charakteristische Verbindung traditioneller und moderner Formen, die er bei zahlreichen Bauten während der Zeit des Nationalsozialismus beibehalten konnte. 1947 wurde Ruf zum Professor an die Akademie der bildenden Künste in Nürnberg berufen. Zu den herausragenden Bauten dieser Zeit zählen das transparente Wohnhaus an der Münchner Theresienstraße, mit dem er ein Leitbild für Neues Wohnen schuf, die leichten Pavillons der Nürnberger Akademie, die sich homogen mit der Natur verbinden, die Neubauten zum Germanischen Nationalmuseum und die Gestaltung des Münchner Maxburggeländes, das er mit Plätzen und Höfen für die Bürger öffnete.
1953 kam Ruf als Professor an der Akademie der bildenden Künste wieder nach München. Bis zu seinem Tod wirkte er in dieser Stadt, in der seine architektonischen Leistungen jedoch viel zu wenig Beachtung fanden. International berühmt wurde er dagegen mit dem Beitrag zur Weltausstellung 1958 in Brüssel und dem 1963/64 erbauten Amtssitz des Bundeskanzlers in Bonn, in dem von Ludwig Erhard bis Helmut Kohl fast alle deutschen Kanzler wohnten und ihre Gäste empfingen. Der gläserne, transparente Pavillon entfachte allerdings eine heftige Diskussion unter Politikern und in der Bevölkerung über die adäquate Repräsentation der Bundesrepublik. Zu Rufs Spätwerk zählen das Ensemble mit Hochhaus für die Berliner Handelsgesellschaft in Frankfurt, das Olaf-Gulbransson-Museum in Tegernsee, die Bauten im Münchner Tucherpark sowie die Seminarkapelle in Fulda.
Der Katalog erschien anläßlich der gleichnamigen Ausstellung in der Pinakothek der Moderne.


Wilfried Nerdinger, Architekturmuseum der TU München (Hg.)
Sep Ruf 1908-1982. Moderne mit Tradition
Prestel, 2008, 978-3-7913-4143-9