Das Ende des Kasino-Kapitalismus? Globalisierung und Krise
Die globale Finanzund Wirtschaftskrise hat die kapitalistische Welt in ihren Grundfesten erschüttert. Zugleich verschärfen sich die Menschheitsprobleme mit Blick auf Welthunger, Klima, Energie und Umwelt. Was sind Ursachen und Folgen dieser mehrdimensionalen Krise? Und wie kann sie politisch wirksam bekämpft werden?
24 Beiträge von: Elmar Altvater, Samir Amin, Mike Davis, Heiner Flassbeck, Nancy Fraser, Thomas L. Friedman, Saskia Sassen, Harald Schumann, Ernst Ulrich von Weizsäcker u.v.a.
Die Weltwirtschaftskrise, die von der Immobilienkrise in den Vereinigten Staaten ausging und sich mit dem Zusammenbruch der amerikanischen Großbank Lehman Brothers am 15. September 2008 zur Weltfinanzkrise auswuchs, hat die kapitalistische Welt in ihren Grundfesten erschüttert. Und noch immer sind die Folgen der neuen "Großen Depression" nicht in Gänze absehbar. Fest steht bislang lediglich, dass der herrschende Neoliberalismus die Welt an den Abgrund geführt hat. Offen ist indes, wohin die weitere Reise geht. Denn erschwerend kommt hinzu, dass wir es nicht "nur" mit einer Wirtschaftskrise zu tun haben. Im Gegenteil: Auch wenn diese derzeit die öffentliche Diskussion beherrscht, bleiben doch die "anderen" Krisen, bleiben die Welthungerkrise, die Energiekrise, die Klimaund Umweltkrise nicht nur bestehen, sondern sie verschärfen sich in Folge des ökonomischen Abschwungs sogar noch. In Wirklichkeit sehen wir uns also mit einer mehrdimensionalen Krise konfrontiert, deren Auswirkunge15n die Frage aufwerfen, ob die viel gepriesene Globalisierung der Weltwirtschaft überhaupt noch eine Zukunft hat.
Der vorliegende Band fragt nach den Ursachen und Folgen der Krise(n). Wie weit reicht der wirtschaftliche Absturz? Wie dramatisch sind Energie-, Klimaund Umweltkrise; was sind die größten Gefahren, die vor uns liegen? Welche Länder und Regionen werden am stärksten davon betroffen sein? Und wie hätten wirksame Alternativen zum vorherrschenden Paradigma permanenten Wirtschaftswachstums auszusehen? Alle Anzeichen sprechen für den epochalen Charakter der aktuellen Krise. Damit stellt sich nicht länger die Frage, ob sich die Politik weiter auf die Rolle als Reparaturbetrieb des neoliberalen Kapitalismus beschränken darf. Stattdessen sind grundlegende, an die Wurzeln gehende Reformen des Wachstumsmodells und eine neue, gerechte Verteilung des globalen Reichtums geboten. Nur eine Revision des vorherrschenden Wachstumsparadigmas und die Entwicklung eines neuen, sozial-ökologis15ch verträglichen Wohlstandsmodells wird die Perspektive einer friedlichen Zukunft eröffnen. Die in diesem Band versammelten Autorinnen und Autoren möchten hierzu einen Beitrag leisten.
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