Halluzinogene Ordnungen. Einhundert erste Sätze
Halluzinogene Ordnungen ist ein Versuch zu Räumen, Richtungen und Repräsentationen. Einhundertfünfzig Personen wurden eingeladen, einen ersten Satz beizutragen. Erste Sätze können vieles sein — Therapeuten und Boxer, Rolemodels und Sonderlinge, Mythos und Nebensächlichkeit oder Stolperstein und Fundament. Ihr Merkmal liegt dabei nicht in Syntax und Semantik, sondern in der besonderen Position: ihrer Ex-Position. Man könnte sagen, sie sind die Avantgarde der eigenen Textbewegung. Es geht mit diesem Faltplan um den Versuch, ihnen diese Position zu nehmen. An ihnen soll ein Exempel statuiert werden. Sie werden aus dem Kon-text gerissen, um ihre Autoren beschnitten und von neuen bedrängt. Die Sätze sind in der Reihenfolge ihres Eintreffens abgedruckt.
Durch die Auffaltungen stehen sie jedoch in einem Augenblick nebeneinander und im nächsten schon nicht mehr. Die Absender und Verfasser sind den Sätzen nicht zugeordnet, bilden aber in sich selber einen kleinen Atlas. Zudem wurden die Sätze nicht lektoriert. Viele von ihnen werden auch so zu Sätzen mehrerer Autorinnen. Es gibt fast keine Möglichkeit die gewohnte halluzinogene Ordnung wieder herzustellen. Und das ist etwas Positives — denn im Gegenzug eröffnet sich in und zwischen diesen Sätzen eine neue kartografische Wirklichkeit. Die Sätze sind nicht mehr der lose Anfang eines Bogens, den es zu spannen gilt. Sie sind noch immer unbedeutend, aber nun auf eine Weise, die topologisch gesprochen nicht einen, sondern viele Wege offen legt und verschiedene Regionen, Politiken und Ökonomien sichtbar macht.
Die Karte Halluzinogene Ordnungen ist der erste Teil der Verlagsreihe „falten und glätten“. Die einzelnen Teile werden jeweils durch ein Supplement von Jens Hälterlein begleitet. In kurzen philosophisch-soziologischen Betrachtungen reflektiert er damit aktuelle Werbekampagnen. Mit Ernst Gruber, Georges Perec, Sonja Beeck, Dietmar Dath, Florian Braun, Jorge Luis Borges, Susanne van Eikels und vielen vielen mehr.