Wir selber bauen unsere Stadt: Ein Hinweis auf die Möglichkeiten staatlicher Baupolitik
Das Buch mit dem provokanten Titel, das die beiden Herausgeber Markus Ritter und Martin Schmitz nach über 60 Jahren erneut vorlegen, erschien erstmals im Herbst 1953 im Verlag von Felix Handschin in Basel. Es behandelt einen Fragenkomplex, den die beiden Autoren Lucius Burckhardt und Markus Kutter in ihrer Heimatstadt Basel in den fünf Jahren zuvor mächtig umgetrieben hatte: Warum überlässt die Gesellschaft die Stadtplanung den Liegenschaftsspekulanten und Beamten der Bauverwaltung? Woher kommt es, dass die Stadtentwicklung so stark von verborgenen Kapitalinteressen, und nicht von den Anforderungen der Bewohnerschaft gelenkt wird? Diese wäre doch fähig und wohl auch interessiert, ihre Stadt selber zu bauen! Aber ihre Interessen setzen sich nicht durch. Und wenn sie organisiert sind in Vereinen und Verbänden, sind sie gegenüber der Groß-Spekulation wehrlos. Die Frage lautet also: Wie entsteht der Entwurf für die Planung einer Stadt, der Gültigkeit beanspruchen darf und nicht verworfen werden muss? Die trotzige Programmatik des „Wir selber bauen unsre Stadt“ wird später als bohrende Frage formuliert, die Lucius Burckhardt immer wieder aufruft: Wer plant die Planung?