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Baggersee. Frühe Schriften aus dem Nachlass

Baggersee versammelt frühe, unveröffentlichte Texte aus dem Nachlass Friedrich Kittlers. Die zwischen 1965 und 1973 verfassten Kurztexte, Sentenzen, Betrachtungen und Aphorismen entstanden in einer Zeit des Aufbruchs und neuer Freiräume.
Der titelgebende Baggersee ist eine Kiesgrube bei Niederrimsingen in der Nähe Freiburgs. Friedrich Kittler verbrachte lange Sommer an diesem locus amoenus, an dem alles möglich schien: Schwimmen, Sonnen, Denken, Lesen, Diskutieren, Lieben, alternative Lebensentwürfe entwerfen und Grenzerfahrungen machen. Die Themenvielfalt der frühen Texte verdankt sich nicht zuletzt den Sommertagen am Baggersee: Die kurzen Texte sind Reflexionen über Gegenstände des Alltags, Lektüren, Reisebeobachtungen, Natur-
phänomene, Sinneswahrnehmungen, Körperfunktionen, Wiedergänger, Natur und Kultur, Tod und Leben. Friedrich Kittler schreibt über Haare, Fingernägel, Tiere, Filme, Spielautomaten, Kreuzworträtsel, Spiegel, Popmusik, Technik, Rauchen, Rausch und Mode. Am Ende der Studentenbewegung war auch in Freiburg der Aufbruch zu einem neuen Denken spürbar, das Bewusstsein einer Veränderung oder Krise eröffnete Raum für ein Schreiben, in dem Gedankengespinste, Erfahrungen, Beobachtungen, logische Demonstrationen, Assoziationen, systematische Erörterungen und solitäre Einfälle zusammentreten.


Friedrich Kittler (Autor), Tania Hron, Sandrina Khaled (Hg)
Baggersee. Frühe Schriften aus dem Nachlass
Wilhelm Fink verlag, 2015, 978-3-7705-5968-8