Nach Kunst
Kunst, wie wir sie kennen, verändert sich dramatisch, aber das allgemeine und kritische Urteil bleibt hinter den Veränderungen zurück. In diesem einschneidenden Essay beschreibt David Joselit, wie sich Kunst und Architektur im Zeitalter von Globalisierung und Digitalisierung wandeln. Unter der zunehmenden Vorherrschaft digitaler Technologien, welche die Remedialisierung und Zirkulation von Bildern vorantreiben, und der Beschleunigung der Kommunikation und des kulturellen Austauschs, betonen Künstler und Architekten verstärkt die Bedeutung von Netzwerken. Sie nutzen diese, um visuelle Daten zu sammeln und neue Formate zu generieren. Kunstwerke entstehen aus Bild-Populationen, Bauwerke aus den situativen Dynamiken des Ortes und den Bewegungsmustern künftiger Nutzer.
Anhand zahlreicher Beispiele zeitgenössischer Kunst und Architektur – Werken von Matthew Barney, Ai Weiwei, Sherrie Levine, von Architekturbüros wie OMA, Reiser + Umemoto und
Foreign Office – skizziert Joselit eine programmatische Theorie von Kunst und Architektur im Zeitalter globaler Netzwerke.