Censored Realities / Changing New York
Die Forschung zu weiblichen/sapphischen Kollaborationen der Moderne deckt fortlaufende Prozesse der »Auslöschung« oder des »Aus-der-Kunstgeschichte-heraus-Schreibens« weiblicher Protagonistinnen auf. Ein Beispiel ist die von Dutton publizierte Buchausgabe des Projekts »Changing New York« der Fotografin Berenice Abbott und der Autorin Elizabeth McCausland aus dem Jahr 1939. Es ist kaum bekannt, dass Dutton sowohl die Originaltexte, die McCausland zu Abbotts Fotografien geschrieben hatte, als auch die von den beiden entwickelte innovative Text-Bild-Gestaltung ablehnte. Stattdessen entschied sich der Verlag für eine konservative Gestaltung und redigierte McCauslands Texte so radikal, dass lediglich knappe, inhaltsleere, mit den Originaltexten kaum mehr vergleichbare Bildunterschriften übrigblieben. So verflachte er auch die Sicht auf Abbotts Fotografien, die in der publizierten Version nur mehr wie Illustrationen eines New-York-Stadtführers erschienen.
The complete reclaimed texts of art critic and political journalist Elizabeth McCausland intended for photographer Berenice Abbott's 1930s seminal book "Changing New York"..