Re:Eden. Neue Blicke auf die älteste Reformsiedlung Deutschlands
Auf die ökologischen und sozialen Herausforderungen der Industrialisierung reagierten die Berliner Gründer der Genossenschaftssiedlung Eden mit einem Gegenmodell: einem naturnahen Leben in der Nähe der Großstadt, ermöglicht durch gemeinsamen Grundbesitz. Die Siedlung avancierte zum Vorbild der Gartenstadtbewegung und zum Musterbeispiel einer frühen Alternativkultur, bis Nationalsozialismus, DDR und die treuhandgelenkte Nachwendezeit den Spielraum immer mehr einschränkten.
Die Grundgedanken der Reformsiedlung – Lebensreform, Bodenreform, Wirtschaftsreform – sind so aktuell wie nie. In der Publikation Re:Eden widmen sich führende Expert*innen, zeitgenössische Künstler*innen, engagierte Bewohner*innen der Siedlung und junge Architekt*innen der 125 Jahre alten Reformsiedlung und fragen nach Perspektiven: Welche Rolle kann das Modell Eden als räumliches Gemeingut heute noch spielen? Wie ließe sich lokales Wissen in Dialog setzen zu neuen Bewegungen wie Urban Gardening, Ökodörfern, neuen Genossenschaften, Wohnmodellen oder Initiativen solidarischen Wirtschaftens? Wie kann partizipative Kunst auf Gemeinschaften einwirken und deren Wünsche und Interessen verräumlichen?