Metaphysik der Leere
Marcus Steinwegs neues Buch umzirkelt in über 350 Aphorismen das Phänomen oder Nicht-Phänomen der Leere. Unter Stichworten wie »Meinungsindustrie« und »Euphorie«, »Intensität« oder »Reaktionärer Narzissmus« und in Auseinandersetzung mit zentralen philosophischen und literarischen Positionen nicht nur der abendländischen Ideengeschichte kommt es zur Feststellung erstaunlicher Koinzidenzen in Bezug auf den Grundtopos der Philosophie. Die Leere erweist sich dabei als konstanter, wenn auch unbezüglicher Bezugspunkt allen Denkens, das sich die Frage nach der ontologischen Konsistenz seiner Realitäten stellt, seien sie menschlicher oder nicht menschlicher Natur: »Alles erweist sich als Modus der einen Substanz. Substanz nennen wir, was mit dem Nichts koinzidiert. Die Substanz kann Natur heißen, oder Gott oder Nichts. Man kann auch Leere sagen, Wüste oder Ozean.« Mit seinem Denken in der Schrift und seinen oft beinahe poetischen Sentenzen zählt Marcus Steinweg zu den spannendsten Philosophen der Gegenwart.