Mining Photography. Der ökologische Fussabdruck der Bildproduktion
Seit ihrer Erfindung ist die Fotografie von der Gewinnung und Ausbeutung sogenannter natürlicher Rohstoffe abhängig. Nach Kupfer, Kohle, Silber und Papier, den Rohmaterialien der analogen Bildproduktion im 19. und 20. Jahrhundert, ist die Fotografie im Zeitalter der Smartphones auf seltene Erden und Metalle wie Koltan, Kobalt und Europium angewiesen. Die Publikation widmet sich der Materialgeschichte zentraler Rohstoffe im Kontext der Fotografie und stellt den Zusammenhang zur Geschichte ihres Abbaus, ihrer Entsorgung sowie zum Klimawandel her. Mit historischen und zeit- genössischen Arbeiten erzählt sie die Geschichte der Fotografie als eine Geschichte der industriellen Fertigung und zeigt, dass das Medium tief in die vom Menschen verursachten Veränderungen der Natur verwickelt ist. Die Ausstellung zeigt zeitgenössische Arbeiten u. a. von Ignacio Acosta, Lisa Barnard, F& D Cartier, Optics Division of the Metabolic Studio, Susanne Kriemann, Mary Mattingly, Daphné Nan Le Sergent, Lisa Rave, Alison Rossiter, Robert Smithson, Simon Starling, Anaïs Tondeur, James Welling, Noa Yafe und Tobias Zielony sowie historische Werke u. a. von Eduard Christian Arning, Hermann Biow, Oscar und Theodor Hofmeister, Jürgen Friedrich Mahrt, Hermann Reichling und historisches Bildmaterial aus dem Agfa Fotohistorama Leverkusen, dem Eastman Kodak Archive, Rochester und dem FOMU Antwerpen sowie von Alexander von Humboldt gesammelte Mineralienproben aus der Sammlung des Museums für Naturkunde, Berlin.
Esther Ruelfs ist Kunsthistorikerin und Leiterin der Sammlung Fotografie und Neue Medien im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg. Boaz Levin ist Schriftsteller, freier Kurator und Mitbegründer des Research Center for Proxy Politics.