Arch+ 246. Zeitgenössische feministische Raumpraxis
deutsche Ausgabe
Diese Ausgabe beinhaltet keine abschließende Bestandsaufnahme der unzähligen Möglichkeiten, wie feministische Praxen eine bessere Zukunft gestalten oder zumindest aufscheinen lassen. Aus den vorgestellten geschriebenen, gesprochenen, gezeichneten, collagierten, kodierten, zusammengenähten, gelebten und gebauten Arbeiten entsteht ein großzügiger, hoffnungsvoller und zusammengesetzter Korpus von Möglichkeiten zur Transformation aktueller Bedingungen.
Die Beiträge zeigen, was sich ändern muss und kann, damit Architektur und Planung angesichts der anhaltenden sozialen und ökologischen Krise relevant bleiben. Konstellationen queerer, antirassistischer, antikolonialer, solidarischer, intersektionaler und ökofeministischer Akteur*innen brechen mit den gegenwärtigen profitorientierten, zerstörerischen und extraktivistischen Operationsmodi der Architektur und Bauindustrie. Sie entpatriarchalisieren, dekolonisieren und dekarbonisieren den Berufsstand. Sie bringen die widerständigen und emanzipierten Raumpraxen hervor, die wir heute und morgen dringend brauchen.
Früheren sowie aktuellen Formen feministischen Engagements verpflichtet, entwirft die hier vorgestellte unbeständige Ansammlung technisch versierter Aktivist*innen und politisierter Student*innen, queerer Denker*innen, intersektionaler Historiker*innen und kritischer Theoretiker*innen, engagierter Designer*innen, radikaler Archivar*innen, kompromissloser Pädagog*innen, Design-Kooperativen, Reparatur-Kollektiven und risikofreudiger Raumpraktiker*innen Wege aus der Krise hin zu einer wirklich nachhaltigen Zukunft, die tief in der Gleichstellung der Geschlechter sowie der sozialen und räumlichen Gerechtigkeit verwurzelt ist. Höchste Zeit für die Architektur, Bilanz zu ziehen und sich diesem Diskurs zu öffnen!
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