Schulbaukörper
Diese Publikation zeigt die Ergebnisse ausgewählter Gebäudeanalysen von Architekturstudierenden der Technischen Hochschule Lübeck, die im Rahmen eines Lehrforschungsprojekts zum Thema „Bildungsbauten“ entstanden sind.
Die Gebäudeanalyse ist ein anerkanntes Instrument der Entwurfslehre, das auch im berufspraktischen Alltag vielfältige Anwendung erfährt. Die systematische Untersuchung von bereits existierenden Gebäudetypologien entwickelt das Verständnis für die Spezifik der jeweiligen Aufgabenstellung und bildet die notwendige Voraussetzung, die eigenen Entwurfsentscheidungen einordnen und reflektieren zu können. Im Zentrum der Untersuchungen steht hierbei immer das Verständnis für die eigentliche architektonische Idee der vorliegenden Gebäudereferenz. Diese manifestiert sich in den raumbildenden Entscheidungen und bildet eine Einheit aus Ort, Baukörper, Struktur und Materialität.
Die unter dem Titel „Schulbaukörper“ präsentierte Analysemethodik rückt die wechselseitigen Abhängigkeiten in den Fokus der Betrachtung. In der Annäherung an die entwurfsrelevanten Themen von Schulgebäuden werden dabei neben den typologischen Abhängigkeiten auch die möglichen Verknüpfungen zwischen dem baulichen und dem topografischen Kontext aufbereitet. Als Ergänzung zu den hierfür bewährten Darstellungsarten Schwarzplan, Lageplan, Grundriss und Schnitt sind zu jedem Analyseprojekt digitale Volumenmodelle mit angrenzender Nachbarbebauung erstellt und für die Vergleichbarkeit in Maßstab, Detaillierungsgrad und Materialität einheitlich im 3-D-Druckverfahren reproduziert worden. Durch diese Form der Darstellung und die Kombination der Abbildungen werden die Betrachtungsebenen der Stadt- und Gebäudestruktur auf das Wesentliche reduziert, um die architektonische Idee noch deutlicher hervortreten zu lassen. Alle Darstellungen der hier gezeigten 55 Analyseprojekte, sowohl die Modelle als auch die zeichnerischen Rekonstruktionen, basieren auf der eigenständigen Recherche von Architekturstudierenden im Bachelorstudium. Die Ergebnisse dieser Analysen sind in ihren grafischen Übersetzungen als Interpretationen zu verstehen; eventuelle Abweichungen zu den tatsächlich realisierten Gebäuden sind daher nicht auszuschließen.
Ein Kriterium für die Auswahl der Referenzbauwerke war deren Standort innerhalb des europäischen Kulturraums, um im Rahmen von studentischen Exkursionen die Möglichkeit zu eröffnen, verschiedene Objekte im realen Schulbetrieb direkt vor Ort erleben zu können. Einige der 55 gezeigten Gebäude sind als schulbautypologische Ikonen bereits fest in der Architekturgeschichte verankert, andere werden diese Relevanz möglicherweise zukünftig noch erlangen.