
The Educational Web: Reader
Luis Camnitzer, Feza Kayungu, Ramazani, Maria Lind, Ghislaine Leung, Christian Nyampeta, Sofía Olascoaga, Emily Pethick, Laurence Rassel, Anja Steidinger, Prodige Kevin Tumba Makonga, Nora Sternfeld, Milan Ther, Marina Vishmidt, Mi You
The current search for new educational funnels must be reversed into the search for their institutional inverse: educational webs which heighten the opportunity for each one to transform each moment of his living into one of learning, sharing, and caring.
Ivan Illich
Die heutige Suche nach neuen Bildungstrichtern muß in die Suche nach deren institutionellem Gegenteil umgekehrt werden: nach Bildungsgeflechten, die für jeden mehr Möglichkeiten schaffen, jeden Augenblick seines Lebens in eine Zeit des Lernens, der Teilhabe und Fürsorge zu verwandeln.
Ivan Illich
Im Rahmen der Ausstellung The Educational Web hat der Kunstverein in Hamburg acht Schulen, Bildungseinrichtungen und freie Studiengänge eingeladen, die sich als Alternativen zur traditionellen „Kunstakademie“ verstehen und Schlüsselpositionen im heutigen Feld der zeitgenössischen Kunst einnehmen. Auf der Grundlage der richtungsweisenden Publikation Deschooling Society (1971) des Theoretikers, Pädagogen und dekolonialen Denkers Ivan Illich zielt The Educational Web darauf ab, einen Dialog zwischen Kunst und den ihr zugrunde liegenden lehrenden und pädagogischen Praktiken herzustellen.
In seinem Versuch, die Lücke zwischen gelebter Erfahrung und Theorie zu schließen, schlug Illich ein Bildungsmodell vor, das darauf abzielt, Netzwerke der Macht zu durchbrechen und längst veraltete historische Bedeutungsträger aus den Lehrplänen zu entfernen. Um so den Schwerpunkt auf unmittelbares Wissen und dessen Produktion im sozialen Leben von Gemeinschaften zu legen.
Die Ausstellung im Kunstverein zeigt verschiedene Organisationsformen, die von und um die beteiligten Programme herum geplant wurden und die Bildungsästhetik der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft widerspiegeln. Sie spannt einen Bogen von der aktiven Gründung eines neuen Programms mit dem Titel AGENCY durch die britische Künstlerin Ghislaine Leung bis hin zu einer Gruppenausstellung von Teilnehmer:innen des BPA// Berlin program for artists. Chto Delat definiert seine School for Enganged Art als Antwort auf den Russisch-Ukrainischen Krieg mit der School of Emergencies neu, und MASS Alexandria präsentiert die Allegorie eines Archivs anhand von Werken früherer Teilnehmer:innen. Die RAW Material Company lässt ihre früheren RAW Académie-Sitzungen in einem für neue soziale Begegnungen konzipierten Rahmen Revue passieren. Eine Ausstellung von Maumaus untersucht wiederum in Form eines Organisationsporträts, was pädagogische Instrumente sind. Räumlich steht das Parliament of Ghosts von Ibrahim Mahama im Mittelpunkt der Ausstellung.
Es verkörpert architektonisch den gemeinschaftlichen und sozialen Charakter des Savannah Centre for Contemporary Art in Tamale und fungiert während des gesamten Ausstellungszeitraums als Treffpunkt. Außerdem wird die Afterall ArtSchool über diese Zeit hinweg eine Reihe von Vorträgen als Teil ihres ArtSchool-Programms anbieten, die sowohl online als auch vor Ort stattfinden.
bilingual eng/deu