Hotel Orient / Haus der Künstler
Eine umfangreiche zweisprachige Publikation an der Schnittstelle zwischen historischer Forschung und Kultur, zwischen Architektur, Literatur und Kunst; das Katalogbuch zur gleichnamigen Ausstellung, die im Literaturmuseum Tbilissi von 28. November 2014 bis 18. Januar 2015 stattfand.
Im Mittelpunkt steht das einst in Georgiens Hauptstadt existierende ikonische Bauwerk „Hotel Orient“ (gebaut 1867 von Otto Jacob Simonson), welches in den 1980er Jahren das Zentrum georgischer Subkultur wurde und vor allem als „Haus Der Künstler“ bei den Tbilissern in Erinnerung geblieben ist. Zunächst als Kreisgericht genutzt, wurde das Haus von Albert Salzmann zum Luxus-Hotel rekonstruiert. Zur Jahreswende 1991-92 wurde das Gebäude zum Opfer bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen und 1994 unterlag es dem dubiosen Abriss.
Was bleibt von einem Gebäude, wenn es aus unserem Blickfeld einfach verschwindet? In diesem Buch wird versucht, einen Schlüssel zur wahren Geschichte des legendären Hauses und seinem Mythos zu finden. Der Fokus liegt dabei im Wesentlichen auf den Archivmaterialen des ehrgeizigen städtebaulichen Projekts –“Generelle Konzeption des Wiederaufbaus der Rustaweli Avenue in Tbilissi” aus dem Nachlass des damaligen Projektleiters Wladimir Kurtishvili – nach dem Zerfall der UDSSR und dem Tbilisser Bürgerkrieg. Die Publikation berührt einerseits ein für die Stadtgeschichte von Tbilissi wichtiges historisches Thema, andererseits aber auch die Gegenwart, etwa die aktuelle Debatte über das an diesem Ort neu entstehende „Museum of Fine Arts“.
Die Publikation wurde Dank der Unterstützung der Ernst von Siemens Kunststiftung realisiert.
Deutsch-Georgisch, 252 Seiten, S/W, 125 Abbildungen