Jeff Wall. Mit dem Auge des Geistes
Stefan Banz untersucht in seiner eindrucksvollen Studie, wie Jeff Wall mit Kamera, Computer, Schauspielern und Spezialisten ein visuelles Ereignis erzeugt, das beim Betrachter erkenntnistheoretische Fragen provoziert. Er veranschaulicht, wie der Künstler – jenseits avantgardistischer Kriterien – eine raffinierte und einnehmende Bildhaftigkeit entwickelt, die sich sowohl mit Alltag als auch mit Kunstgeschichte beschäftigt. Minutiös wird durchleuchtet, wie Jeff Wall in seinen Bildfindungen die partizipatorische Rolle des Rezipienten reflektiert.
Banz zeigt in diesem Sinne mit den Augen eines aktiven Betrachters, dass Kunst für Wall eine unerschöpfliche metaphorische Kraft besitzt, die unser visuelles Denken bereichert und verunsichert. Und er schafft zudem neue, verblüffende Bezüge zwischen Walls fotografischen Arbeiten und Gemälden von so unterschiedlichen Künstlern wie Diego Velázquez, Jan Vermeer, Claude Monet, Frederic Remington, Hans Emmenegger, Marcel Duchamp und Salvador Dalí.
In his impressive analysis Stefan Banz examines how Jeff Wall uses camera, computer, actors and specialists to generate a visual performance that provokes epistemological questions in the viewer; illustrates how the artist – beyond avant-garde criteria – develops a sophisticated and engaging visual feel, which deals both with the everyday but also with the history of art; and explores meticulously how he reflects the role of the recipient in his compositions.
In this sense, Banz shows with the eyes of an active observer how art has an inexhaustible metaphorical power for Wall, which enriches and upsets our visual concepts. And he also creates new, startling references between his photographic works and paintings by such different artists like Diego Velázquez, Jan Vermeer, Claude Monet, Frederic Remington, Hans Emmenegger, Marcel Duchamp and Salvador Dalí.