Arch+ 251. Unternehmen Architektur
deutsche Ausgabe
Architekt*innen sehen sich einem unauflösbaren Dilemma ausgesetzt: Der soziale Anspruch erhebt die Architektur zu einer gesellschaftlichen Disziplin, der sie unter den gegebenen politischen und ökonomischen Verhältnissen nur selten gerecht werden kann. Neben ihrer Rolle als Finanzinstrument kommen zunehmend ihre anderen destruktiven Seiten zum Vorschein: Ressourcenverbrauch, extraktive Lieferketten, prekäre Arbeitsbedingungen. ARCH+ 251: Unternehmen Architektur dokumentiert diesen Zweispalt in den kleinteiligen Versuchen praktizierender Architekt*innen, ihr Büro anders zu organisieren, alternative Arbeits- und Wirtschaftsmodelle umzusetzen, pragmatisch nach Wegen aus der totalen Abhängigkeit vom Markt zu finden und ihrer sozialen Verantwortung so gut wie möglich nachzukommen. Doch es sind nicht nur Architekt*innen, sondern auch Theoretiker*innen, die zunehmend in finanzialisierten Systemen arbeiten, zu denen der Wissenschaftsbetrieb in den letzten Jahrzehnten ebenfalls geworden ist.
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