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HaFI 019: Natascha Sadr Haghighian: Was ich noch nicht erkenne, jetzt in diesem Moment

„Wir versuchten, über diese Störung hinwegzukommen, indem wir die Wahrnehmung von rassistischen Strukturen zu unterdrücken lernten. Dadurch wurde auch die Entwicklung einer Gemeinsamkeit, eines Austausches über die Erfahrung von Rassismus erschwert. Sprachen die entwickelt wurden, um die eigene Wahrnehmung zu artikulieren, Literatur, Lieder – sie hatten höchstens street credibility in Deutschland, wenn sie überhaupt registriert wurden. Jede*r war in der epistemischen Blase der Integration als Ausländer*in alleine. Jede Form der Zusammenrottung wurde als gescheiterte Integration erachtet.“

In ihrem Text „Was ich noch nicht erkenne, jetzt in diesem Moment“ setzt sich Natascha Sadr Haghighian mit der Dialektik des Hinsehens im deutschen strukturellen Rassismus auseinander, indem sie auf das Wie und Warum des „Nicht-Sehens“ des NSU (der neonazistischen Organisation, die von 2000 bis 2011 in Deutschland rassistische Morde begehen konnte, ohne „entdeckt“ zu werden) zurückkommt. Der Text zeigt Modi des strategischen Ignorierens und Erkennens auf, die im strukturellen Rassismus wirken. Sadr Haghighians Interesse an Erkennen/Anerkennung (recognition) auf eine längere Studie über Sehweisen als politische Handlungen zurück, in der sie versuchte, Sehweisen aufzuspüren oder zu entwickeln, die sich dominanten oder suggerierten Sichtweisen entziehen. Das „Verirrte Sehen“, das nicht geradlinige Sehen, wurde zu einer dieser Sehweisen, die es erlaubt, die Aufmerksamkeit auf die Ränder zu richten, auf die Ereignisse außerhalb des Bildes, die das Bild eigentlich ausmachen. Heute versteht Sadr Haghighian diese Arten des Sehens als eine umkämpfte Verhandlung von Anerkennung und Ignoranz, die sowohl willentlich als auch bedingt ist. Bei dieser Verhandlung könnte ein Leben jenseits einer rassistischen Realität denkbar werden.


Natascha Sadr Haghighian, Tom Holert
HaFI 019: Natascha Sadr Haghighian: Was ich noch nicht erkenne, jetzt in diesem Moment
Harun Farocki Institut, 2023
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