Arch+ 247. Cohabitation
deutsche Ausgabe
Städte gehören nie allein den Menschen. Auch Tiere waren schon immer Stadtbewohner. Parks, Friedhöfe, Brachen, überwachsene Bauruinen, Baustellen und die buchstäblich vielschichtige Stadtarchitektur selbst bieten vielen Spezies gute Lebensbedingungen. Gleichzeitig verursacht die Verstädterung seit Beginn der Moderne einen Großteil des Ressourcen- und Flächenverbrauchs, der wesentlich zu Klimaerhitzung und Artensterben beiträgt. In Architektur und Stadtplanung, die sich lange in Opposition zur Natur sahen, findet zwar inzwischen ein ökologisches Umdenken statt. Doch der entscheidende Schritt, den urbanen Raum auch als Habitat anderer Spezies anzuerkennen, steht noch aus. Es ist an der Zeit, nicht-menschliche Spezies als Stadtakteure anzuerkennen und daraus neue Ansätze für die Gestaltungspraxis und Raumproduktion zu entwickeln.
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