Perverse decolonisation? (Deutsche Ausg.)
Neue Nationalismen, toxische Patriotismen und Ausgrenzungssysteme sind auf dem Vormarsch, verstärkt durch Technologien und verwurzelt in Kolonialismus, Sklaverei und Klassismus. Unsere Gegenwart stellt eine einzigartige Verdrehung dieser uralten Strukturen dar. Die Rhetorik der Dekolonisierung wird heute von autokratischen Regimen missbraucht und durch immer gespenstischere kulturelle Praktiken normalisiert. Es ist diese paradoxe und verwickelte Situation, die wir, vielleicht etwas emotional, als “pervertierte Dekolonisation” bezeichnet haben. Dieses Buch ist das Ergebnis eines (selbst-)kritischen Projekts mit Diskussionen, Ausstellungen und Workshops in Köln, Polen, Israel, Hongkong und Chicago. Seine Gespräche und Essays hinterfragen das verdrehte und unterdrückerische Klima in einer Welt, in der die wahre Dekolonisierung erst noch beginnen muss.