Architekturwissen. Grundlagentexte aus den Kulturwissenschaften. Zur Logistik des sozialen Raumes
Buchvorstellung mit Susanne Hauser, Christa Kamleithner, Roland Meyer und Kathrin Wildner
Architekturwissen. Grundlagentexte aus den Kulturwissenschaften. Bd. 2: Zur Logistik des sozialen Raumes
Während es zu Literatur, Film und bildender Kunst seit langem kulturwissenschaftliche Zugänge gibt, steckt die kulturwissenschaftliche Architekturforschung in den Anfängen. Die zweibändige Anthologie Architekturwissen von Susanne Hauser, Christa Kamleithner und Roland Meyer will eine Grundlage dafür schaffen. Der Reader versammelt Texte aus den Kulturwissenschaften, die Architektur in ihren kulturellen, sozialen, ökonomischen und politischen Zusammenhängen untersuchen, und eröffnet damit einen im Architekturdiskurs bisher unüblichen Blick auf Architektur: Nicht diskursinterne Fragen stehen im Zentrum, sondern die Frage, welche Rolle Architektur in sozialen Räumen spielt.
Der zweite Band beschäftigt sich mit dem logistischen Wissen der Architektur, also damit, wie der gebaute Raum Prozesse und Abläufe ordnet und steuert. Dieses Wissen ist keineswegs neu, greift Architektur doch über die Organisation von Schwellen und Grenzen, Anordnungen und Verteilungen, Wegen und Kanälen immer schon in den Alltag ein. In Zeiten weltweiter Vernetzung ist Architektur zudem vor neue Aufgaben gestellt: Sie interagiert mit technischen Infrastrukturen, steht im Zentrum globaler Bildzirkulationen und hat es mehr denn je mit weitläufigen sozialen und ökonomischen Prozessen zu tun.
Die Herausgeber/innen stellen den zweiten Band der an der Universität der Künste Berlin entstandenen Anthologie vor und unterhalten sich mit der Stadtethnologin Kathrin Wildner über Konsequenzen und Möglichkeiten für die Architekturausbildung – darüber, wie die Vernetzung der Architektur das Wissen der Architekten und Architektinnen verändert hat oder verändern könnte.