Berlin/DDR – Neo-Historisch
Buchpräsentation mit Florian Urban, Einführung: Bruno Flierl
Stadtgestaltung in der Hauptstadt der DDR – das war mehr als der Palast der Republik und „die Platte". Wie in vielen Ländern des Ost- und Westblocks gewann seit den 1970er Jahren auch in Ost-Berlin die Vorstellung einer „historischen Stadt“ an Bedeutung. Einige der jahrzehntelang vernachlässigten Gründerzeitquartiere in der Innenstadt wurden renoviert und mit Insignien realer und imaginärer Stadtgeschichte ausgeschmückt. Gleichzeitig errichtete man im Nikolaiviertel, am Platz der Akademie (Gendarmenmarkt) und in der Friedrichstraße repräsentative Gebäude, die sich stark an historische Bauformen anlehnten. Dise neue alte Stadt wird heute kaum mehr mit dem untergegangenen realsozialistischen Regime in Verbindung gebracht und ist gleichzeitig ungebrochen populär; die Stadtviertel, in denen neo-historische Ensembles errichtet wurden, entwickelten sich zu den beliebtesten in Berlin. Das vorliegende Buch beleuchtet die Entwicklung eines städtebaulichen Leitbildes, das die Umgestaltung Berlins nach 1990 in vielen Aspekten bereits vorwegnimmt.
Florian Urban, Berlin/DDR – Neo-Historisch. Geschichte aus Fertigteilen, Gebr. Mann Verlag Berlin 2007, 29,90 €