We Have Delivered Ourselves from the Tonal — Von, mit, zu, über Julius Eastman
We Have Delivered Ourselves from the Tonal — Von, mit, zu, über Julius Eastman ist eine Auswahl von Essays, Libretti, Liedtexten, Erinnerungen, Fotos und persönlichen Anekdoten von Musiker*innen, bildenden Künstler*innen, Forscher*innen und Archivar*innen, die dem Werk und Leben des afroamerikanischen Komponisten, Musikers, Performers und Aktivisten Julius Eastman Ehre erweisen.
Sie erforschen sein Vermächtnis jenseits des vornehmlich westlichen musikwissenschaftlichen Formats des Tonalen oder des Harmonischen und des Bezugsrahmens dessen, was heute als minimalistische Musik verstanden wird. Eastmans Kompositionen versuchen, die Begriffe des Harmonischen, der tonalen Hierarchie, des Dreiklangs oder sogar des Grundtons zu verkomplizieren, zu verneinen oder zu explizieren und untersuchen Strategien und Technologien zum Erreichen von Atonalität. Man könnte versucht sein, Eastman in der Tradition von Bartok, Schönberg, Berg und anderen zu verorten, aber auch hier lohnt es sich, die Geographie der Minimal-Tendenzen und des Minimalismus in der Musik zu verlagern. Es ist es wert, Eastmans Musik im Hinblick auf das zu hören und zu lesen, was Oluwaseyi Kehinde als Angelpunkt bei der Analyse einiger Elemente afrikanischer Musik wie Melodie, Harmonie, Instrumente und Instrumentation beschreibt: Die Anwendung chroma- tischer Formen wie Polytonalität, Atonalität und Dissonanz. Diese Publikation konstruiert eine nicht-lineare Genealogie von Eastmans Praxis sowie ihrer kulturellen, politischen und sozialen Relevanz. Gleichzeitig situiert sie sein Werk innerhalb einer erweiterten rhizomatischen Beziehung zu musikalischen Erkenntnistheorien und Praktiken.