Cruising. Architektur, Psychoanalyse und Queer Cultures
Buchpräsentation mit Helge Mooshammer
Buchpräsentation mit Helge Mooshammer und
Filmvorführung: ‚My Life is Your Life’, Video von Siggi Hofer (2003, 15 Min.)
"Cruising", ein Synonym für das Herumstreifen auf der Suche nach sexuellen Abenteuern, verschiebt wie beiläufig die gesichert geglaubte Identität von Räumen und lässt im Verdeckten andere Bedeutungen entstehen: In stilisierenden und erotisierenden Blicken, in den kurzen Begegnungen von Körpern und Phantasien bilden sich flüchtige, ständig erneuerte Momente von Beteiligung und Kontakt. Architekturbeispiele, die versuchen, diese Qualitäten von Cruising in gebaute Räume zu transformieren, machen die Bedeutung schaffende Wirkung der subjektiven, körperlichen Verwicklung in der Produktion von Raum deutlich: Cruising lässt sich nicht losgelöst vom Einsatz subjektiver Wahrnehmungen und deren eigenen zeitlichen und räumlichen Dimensionen, ihren körperlichen Vergangenheiten und Rhythmen in funktionale Programme übersetzen. Helge Mooshammer formuliert in seinem Buch dazu den Theorieansatz einer ‚relationalen Architektur’, der für ein Weiterdenken von Cruising als epistemologisches Modell argumentiert, das die räumlichen Qualitäten des Skriptlosen und Unfertigen im kulturellen Erleben artikuliert.
Helge Mooshammer: CRUISING - Architektur, Psychoanalyse und Queer Cultures, Böhlau Verlag, Wien 2005, 208 Seiten, ISBN 3-205-77294-6, 35 €