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Heinz Emigholz

The Making of Goff in der Wüste

Der Filmemacher und Autor Heinz Emigholz kommentiert Bildmaterial aus der Produktion zu "Goff in der Wüste - Photographie und jenseits Teil 7 / Architektur als Autobiografie". Das gerade geschnittene Making-Of zeigt ergänzende Perspektiven der 62 Gebäude und ihrer NutzerInnen. Weitere Gäste des Abends sind die an der Produktion Beteiligten: Ueli Etter ("The Parc /Der Park") und Angela Christlieb (Regisseurin des Films "Cinemania"). www.bruce-goff-film.com
Der Film "Goff in der Wüste" ist die erste umfassende filmische Dokumentation fast aller noch existierenden Gebäude des großen Unbekannten amerikanischer Architektur. Bruce Goffs baulichen Erfindungen und Entwürfe - vom Tankstellenhäuschen bis zum repräsentativen Museumsbau - liegen quer zu den Idealen der International Style-Bewegung und lösten legendäre Kontroversen aus. Fast jedes seiner Gebäude war ein Schock in der Landschaft, der neue, bis dahin ungeahnte Möglichkeiten von Architektur freisetzte.
HF: Ist Ihr Film auch ein Gegenmodell zu DV-Ästhetik und anderen Dogma-Spielarten? HE: Das ist schon komisch, wenn gesagt wird, der Film sei nicht "filmisch". Wobei mit "filmisch" wohl gemeint ist, mit der Kamera wackelnd durch irgendwelche Räume zu eiern: Die Wackelkamera als Symbol des Lebendigen, das ist die letzte Schnulze! HF: Soll "Goff in der Wüste" mit Blick auf Architektur selbst ein Monument sein? HE: Bei den Diskussionen nach den Aufführungen des Films jetzt auf der Tournee durch Deutschland verstärkt sich bei mir ein Eindruck: Man kann über Architektur so lange reden, wie man will; aber absolut unüberbietbar als Statement ist in diesem Zusammenhang ein 35-mm-Film in Dolby Digital, der in aller Ruhe zeigt, was Sache ist. Der ist nicht mehr wegzudiskutieren und wird so tatsächlich zu einem Monument. Eines, das das beredte Schweigen beendet. Denn in der Tat ist gegen Bruce Goff noch eine fanatische "Moderne" am Wirken, ein Hass auf seine "Queer Space"-Architektur. (aus einem Interview mit Harald Fricke: "Formen verkaufen sich besser", taz 18.10.03)