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Die Aktualität des Archäologischen in Wissenschaft, Künsten und Medien

Buchpräsentation mit Knut Ebeling, Wolfgang Ernst, Erik Straub

In den letzten Jahren ist es in Künsten und Kulturwissenschaften zu einer Renaissance archäologischer Methoden und Verfahren gekommen, die sich in zahllosen Archäologien medialer oder künstlerischer Gegenstände niedergeschlagen hat. Außerhalb ihres eigentlichen Einsatzbereiches ist die Archäologie zum beliebten Stichwortgeber für diverse Forschungsprojekte und Buchtitel avanciert. Sie profilieren die Archäologie als allgemeine Entbergungstechnik eines Verborgenen, das sich in der menschlichen Psyche ebenso finden kann wie in Techniken oder Medien. Insbesondere in der boomenden Technik- und Mediengeschichte verwendet man eine archäologische Metaphorik, die weniger zufällig ist als es den Anschein hat.
Im Schatten der Geschichte hat sich die Archäologie zu einem Gegendiskurs formiert, in dem Brüche und Differenzen, Archive und Materialitäten das Wort haben. Doch während man es zumeist bei einem Hinweis auf Michel Foucaults Archäologie des Wissens von 1969 belässt, baut diese ihrerseits auf einer breiten Diskurs- und Wissenschaftsgeschichte der Archäologie auf, die seit dem 19. Jahrhundert über ein technisches und ein textliches Standbein verfügt.
Als Kulturtechnik par excellence übt sie eine unsichtbare Anziehungskraft aus, der sich Philosophen und Psychoanalytiker, Kulturwissenschaftler und nicht zuletzt auch Künstler während des gesamten 20. Jahrhunderts nicht haben entziehen können.
Aus einer aktuellen Perspektive rekonstruiert der Band den historischen archäologischen Diskurs von Kant über Freud bis zu Foucault, der in der heutigen Medienarchäologie kulminiert. Dabei gibt der Band einerseits einen Überblick über archäologische Verfahren in den Künsten und Kulturwissenschaften und verfolgt andererseits die Rückwirkung der kulturwissenschaftlichen 'Aktualität des Archäologischen' auf die Archäologie.