Otto Koenigsberger. Architecture and Urban Visions in India
Buchpräsentation mit den Autorinnen Rachel Lee und Anne Katrin Fenk, MOD Institut.
Buchpräsentation und Debatte zum Städtebaudiskurs in Indien in den Zeiten des politischen Umbruchs vor und nach der Unabhängigkeit. Die Autorinnen werden den bis heute wenig geführten Diskurs zur Moderne in Indien und die daraus resultierenden Konsequenzen für den gegenwärtigen und zukünftigen Städtebau beleuchten.
Der in Berlin geborene Architekt Otto Koenigsberger gehört wohl zu den einflussreichsten Architekten Indiens. Der Name Koenigsberger ist einem größeren Publikum durch die Publikation Manual of Tropical Housing and Building bekannt. Weniger familiär ist jedoch sein umfangreiches Werk in den Jahren des Exils von 1939 bis 1951 in Indien. Das Buch: Otto Koenigsberger. Architecture and Urban Visions in India dokumentiert erstmalig seine vielfältigen Projekte und sein Schaffen im Spannungsverhältnis von Exil, Arbeit und Transfer im Kulturraum Indien. Seine architektonischen und städtebaulichen Konzepte haben bis heute eine visionäre Kraft die in der zeitgenössischen Architektur und Städtebaudebatte nicht an Aktualität verloren haben. Dies wird besonders deutlich in seinem stetigen Ringen um lokale und moderne planerische Strategien, was sich am deutlichsten anhand der Indischen Flüchtlingsfrage in den Jahren der Unabhängigkeit nachzeichnen lässt. Bereits im Jahre 1949 ermutigte Otto Koenigsberger die Menschen die dringend notwendigen neuen Städte in Form von kollektiven Verfahren und im Eigenbau aufzubauen. Zusätzlich arbeitet Otto Koenigsberger intensiv, an der praktischen Umsetzung des seriellen Bauens, um der immensen Wohnungsnot besser begegnen zu können. Seine Arbeit in Indien beschränkte sich jedoch nicht nur auf neue städtebauliche und architektonische Projekte. Im Jahre1946 publiziert Otto Könisgberger zusammen mit einem der wichtigsten Autoren und Intellektuellen in Indien, Mulk Raj Anand, das bis dato einzige Magazin zu den Themen Architektur, Städtebau und Kunst mit dem Namen MARG. Für die Autoren war MARG ein maßgeblicher Baustein für den Aufbau und die Bildung der jungen demokratischen Nation Indien. MARG hat bis heute als Medium überlebt, eine der wichtigsten Ausgabe war das Chandigarh Volumen 1961. Der thematische Schwerpunkt Architektur und Städtebau verschwand jedoch bereits in den frühen siebziger Jahren bis heute vollständig.
Otto Koenigsberger. Architecture and Urban Visions in India, MOD/TAG 2015
www.mod.org.in