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Monika Rinck. RISIKO und IDIOTIE

Monika Rinck liest und Theresia Prammer stellt im Anschluss einige Fragen.

Wird da, wo abstruse Zwänge wirken, das Konzept von Zwang selbst karnevalisiert? In ihrer Essaysammlung "Risiko und Idiotie" fragt Monika Rinck nach den freundlicheren Möglichkeiten des Unverständlichen, des Idiotischen, Albernen, Überspannten und Stumpfen. Dichter, Leser und Idiot haben sich aufgemacht, die brennendsten poetologischen Fragen der letzten Jahre zu beantworten. Das Kirmespony, das jahrelang Nacht für Nacht alles noch einmal durchgemacht hat, ist losgeschirrt. Der Sonntag des Metaphernmenschen dämmert, die Trommel rollt ins Bergwerk zurück.
Es geht um die Dialektik von Schutz und Schutzlosigkeit und darum, was nach der Poesie kommt. Denn wenn das Salz dumm wird, womit wollen wir es salzen? Woher die Konjunktur der Figur des Idioten? Wann wurde die Peepshow endgültig zum Sarg? Und was ist eigentlich mit der Diva passiert?
Erfahren Sie, warum Sie wirklich unglücklich sind und woran diese Gesellschaft eigentlich krankt. Lesen Sie Witze, die so unfassbar gut sind, dass der Verlag dazu rät, bei der Lektüre einen Helm zu tragen und finden Sie Türen, wo vorher keinen waren.
Textauszug:

Fühlt sich die verständliche Sprache eigentlich herausgefordert, da es die poetische Sprache gibt? So wie sich die poetische Sprache herausgefordert sieht, von der Tristesse der Verwaltungssprache und dem Einerlei der Mediensprache und dieser Misere etwas entgegensetzen will. Etwas, das nicht mehr aufgeht in Information und nur unter Verlust von Schönheitssinn und Schuppenmosaik referierbar ist. Zeig Du den Vogelfuß der Versammlung von Knöchelchen und ich werde im Plenum dessen Vorzüge ansprechen. Ja, sicher, das ist das Mindeste, was ich tun kann, nach allem was geschehen ist. Man muss sagen, dass die Vorherrschaft der Information (vor allen anderen Qualitäten der Sprache) etwas auslöscht – und zwar die Möglichkeit des Nicht- oder Missverstehens oder Doch-Verstehens im Verlauf einer gegebenen Zeit, die dazugehört und in alle Stadien der Eigenheit und der Idiotie zu durchlaufen sind.