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Space for Visual Research

RELEASE & Talk mit Markus Weisbeck, Silke Hohmann (Monopol) & Jan Wenzel (Spector Books)

Der SPACE FOR VISUAL RESEARCH arbeitet unter der Leitung von Markus Weisbeck an neuen grafischen, abstrakten und visuellen Welten. Er ist Werkstätte und Denkraum zugleich und unterstützt die Notwendigkeit einer entdeckenden Suche nach neuen Ästhetiken. Der Arbeitsraum stellt Experimentreihen zur Verfügung, die den Startpunkt von Interpretationen und Neuformulierungen bilden. Ihre Essenz wartet darauf, in einem progressiven Kontext umgesetzt zu werden.
Der SPACE FOR VISUAL RESEARCH schlägt entsprechend eine Entwurfsmethodik und einen Bildstil vor, der Gestaltungen hervorbringt, die als eigenständige Werke von Designern als Autoren zu verstehen sind. Markus Weisbeck leistet mit seinen Gestaltungen nicht nur einen Beitrag im Bereich der Designgeschichte sondern positioniert sich auch im Feld der Kunst. Eine Positionierung und zeitgenössische Tendenz, die es zu diskutieren gilt.
Markus Weisbeck ist Gründer von Surface, einem Studio für Corporate & Culture Design. Weisbeck arbeitet als Art Director für Künstler und Institutionen. 2013 wurde er zum offiziellen Mitglied der Alliance Graphique Internationale ernannt und als Professur für Grafikdesign an die Bauhaus-Universität Weimar berufen.   
Silke Hohmann, 1972 in Frankfurt am Main geboren, studierte zunächst Visuelle Kommunikation, arbeitete nach ihrem Abschluss eine Weile in der Werbung und entschied sich dann für eine journalistische Ausbildung. Ihre Texte über Design, Architektur und vor allem Gegenwartskunst sind in vielen Fachzeitschriften und Tageszeitungen veröffentlicht. Von 2003 bis 2006 arbeitete sie im Feuilleton der Frankfurter Rundschau im Kunstressort, seit 2006 ist sie Redakteurin beim Kunstmagazin Monopol in Berlin.
Jan Wenzel ist Autor und Verleger. Gemeinsam mit Anne König und Markus Dreßen hat er 2001 in Leipzig den Verlag Spector Books gegründet. Für die Zeitschrift Camera Austria schreibt er seit 2013 in der regelmäßig erscheinenden Kolumne "The Revolving Bookshelf" über Fotobücher.
Hintergrund
Markus Weisbeck, der den SPACE FOR VISUAL RESEARCH 2013 zusammen mit Mathias Schmitt und Michael Ott an der Bauhaus-Universität in Weimar gegründet hat, führt im Interview mit Alex Marashian in das Programm des Projektes ein: »Es ist möglich, eine Methode für das systematische Lehren von Form durch Abstraktion zu entwickeln. Wenn man Grafikdesign mit abstrakten Bildern praktiziert, ist man mehr auf die Gestaltung fokussiert und weniger von Fragen der Bedeutung des Sujets abgelenkt.«
Die gleichnamige Publikation löst als Labortagebuch in 13 Bildstrecken von 16 Designern den Anspruch ein, verschiedene Modi der Abstraktion im Experiment mit optischen, chemischen, physikalischen und digitalen Werkzeugen aufzuzeigen. Dabei stoßen die einzelnen Bildentwürfe stets an die Grenzen von Abbildung, Ikonizität und Modellhaftigkeit.
Der Künstler Liam Gillick beschreibt in seinem Essay das notwendige Scheitern jeder Darstellung in der Abstraktion und wertet diese Krise in ein kritisches Potential abstrakter Gestaltungen um. Die von Karl Schawelka vorgelegte Ästhetik zeichnet historische Linien der produktiven Abstraktion von Formen in der Natur durch die Kunst zwischen Pattern Recognition und Einbildungskraft nach.
Die Überführung der Wahrnehmung in eine Form ist schließlich das Großprojekt von Max Bense. Sophia Gräfe führt in das Denken des Informationsästhetikers und in die Gestaltungstheorie der 1960er Jahre ein. Im Versuch, das Denken ästhetisch und die Bilder als denkend zu begreifen eröffnet sich das Curriculum des SPACE FOR VISUAL RESEARCH: »Die bewusste Forschung am Zusammenhang von Wissen und seiner Darstellung, die eine Bildrhetorik unseres Denkens und Fühlens schult.«
SPACE FOR VISUAL RESEARCH  wurde von Spector Books im Herbst 2014 mit zwei künstlerischen Interventionen von Jason Dodge und E. Roon Kang und einem Originalprint von Enno Pötschke veröffentlicht.