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Vier Filme von und mit Holger Meins

Es gibt das Bild: der Tote mit langen dunklen Haaren, einem dichten Bart und ausgemergeltem Gesicht, ein weißes Totenhemd im Sarg, und daneben steht ein dreiarmiger Kerzenständer. Es zeigt Holger Meins, den ehemaligen DFFB-Studenten, Maler und Filmemacher, der nach achtundfünfzig Tagen Hungerstreik gegen die Isolationshaft als erster unter den RAF-Gefangenen starb. Dieses Bild ist schwer zu ertragen. Wie auch die Fotos auf den Fahndungsplakaten in den Postämtern erzeugt es einen Widerspruch zu den gängigen Images zwischen französischen Café und WG-Idylle, die den Lebensstil mit kämpferischem Wort und Waffe zum Radical Chic machten und in den letzten Jahren so häufig wieder auftauchten. Welches die angemesseneren Bilder sind, die politischeren oder die menschlicheren, ist nicht mehr auszumachen.
Einen Schnitt in diese von Außen angelegten Politiken der Bilder stellen die vier Filme dar, an denen Holger Meins beteiligt war. "Rote Fahne" (R.: Conradt, mit Meins), "Die Worte des Vorsitzenden" (R.: Harun Farocki, K.: Meins), "Oskar Langenfeld" (R.: Meins, K.: Conradt) und "3000 Häuser" (R.: Hartmut Bitomsky, K.: Meins) zeigen differenzierte Arbeiten an der Abbildbarkeit von Politik. Vor dem schweren Kriegsgerät stand die Bewaffnung mit den öffentlichen Medien.