Die Inszenierung eines Mythos. Le Corbusier und die Akropolis
Buchvorstellung mit Turit Fröbe und Elisabeth Blum
Die Akropolis ist in Le Corbusiers Werk allgegenwärtig. Sie war Inspirationsquelle, Prüfstein für die eigene Architektur und Maßstab, an dem er seine Ansprüche definierte. Aber nicht nur das: sie war auch zentraler Bestandteil seiner Selbstinszenierung und hatte entscheidenden Anteil an der erfolgreichen Gründung des Mythos Le Corbusier.
Turit Fröbe nimmt eine Neubewertung der Rolle der Akropolis für Le Corbusiers Werk jenseits seiner eigenen Narration vor. Sie rekonstruiert Le Corbusiers Auseinandersetzung mit dem antiken Monument, stellt dar, welcher Quellen er sich bediente und zeigt, dass er eine Reihe von Erfahrungen, die er beispielsweise im Kontext des Deutschen Werkbundes oder am Institut-Jaques-Dalcroze in Hellerau machte, systematisch an den Fuß der Akropolis verlegte. Erst auf diese Weise gelangte Le Corbusier zu einer höchst eigenständigen Rezeption, die sich in Qualität und Intensität von den Akropolisreferenzen seiner Zeitgenossen unterschied, dabei aber dennoch fest in der Tradition des 19. und insbesondere auch des 20. Jahrhunderts verankert blieb.