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Medienstadt. Urbane Cluster und globale Zentren der Kulturproduktion

Stefan Kraetke

Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Stefan Krätke
Stefan Krätkes Begriff der "Medienstadt" bezeichnet Kultur- und Medien-Zentren auf verschiedensten geographischen Maßstabsebenen. Er umfasst lokale Cluster der Kulturproduktion im urbanen Raum bis hin zu den Kulturmetropolen des globalen Städtesystems.
Die Medienwirtschaft kann heute als "Leit-Industrie" und Vorreiter sozioökonomischer Strukturveränderungen betrachtet werden. Sie bringt Phänomene hervor, die zukünftig viele Zweige gesellschaftlicher Arbeit prägen werden: institutionelle Formen der kreativen Produktion, der zwischenbetrieblichen Arbeitsteilung und räumlichen Organisationsbeziehungen sowie der Kreuz- und Quer-Vermarktung von neuen Produkten in immer kürzeren Zyklen.
"In einigen Großstädten formieren sich urbane Cluster der Kulturproduktion, die ihre Dynamik aus dem Zusammenspiel von wissens- und design-intensiven Aktivitätszweigen im urbanen Raum beziehen. Die Kulturökonomie ist zugleich von Globalisierungsprozessen geprägt. Globale Medienkonzerne verbinden mit ihrem weltweiten Netz von Niederlassungen und Tochterfirmen die urbanen Cluster der Kulturproduktion und verwerten die in führenden Medienstädten aufgespürten Trends oder Lebensstilelemente kommerziell. Auf dieser Grundlage formiert sich ein System der globalen Medienstädte, die eine wichtige Triebkraft für Globalisierungsprozesse in Wirtschaft und Gesellschaft darstellen".
Dr. Stefan Krätke ist Professor für Wirtschafts- und Sozialgeografie an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder.
Medienstadt. Urbane Cluster und globale Zentren der Kulturproduktion, Verlag Leske & Budrich, Oplade