John Roberts. Die Notwendigkeit von Irrtümern
Buchvorstellung / Booklaunch w. John Roberts + David Meienreis
Buchvorstellung mit John Roberts und dem Übersetzer David Meienreis /
Book launch with John Roberts and translator David Meienreis
John Roberts ist Professor für Ästhetik, in unterschiedlichsten Disziplinen fundiert belesen und ein versierter Hegelianer. In seiner Betrachtung der Notwendigkeit von Irrtümern geht er der Rolle und Funktionsweise von Irrtümern in so unterschiedlichen Feldern wie der Praxis revolutionärer Bewegungen, der Erkenntnistheorie oder der Psychoanalyse als quasi Freud’schen Versprechern des historischen Prozesses nach.
Roberts begreift diejenigen, die Irrtümer begehen, als innerhalb historisch bestimmter Wahrheitshorizonte Denkende und Handelnde: Wir können, wie Hegel sagt, unsere Welt und unser Handeln in ihr nur aus der Retrospektive verstehen. Im Spannungsfeld zwischen objektiven Kräften und subjektivem Wissen und Wollen treiben bei Roberts Akteure die Geschichte voran, die sich nicht im Vollbesitz ihrer selbst befinden: Es sind Subjekte-die-keine-Subjekte-sind.
Der Autor macht nachvollziehbar, warum Theoretiker des 20. Jahrhunderts auf den Gedanken kommen konnten, Hegels Phänomenologie des Geistes sei ein zum Schreien komisches Buch: Hegel und Roberts auf dessen Spuren entziehen dem selbstbewussten und von seiner Souveränität überzeugten Subjekt der dialektisch aufgeklärten Welt sanft, aber bestimmt den Boden unter den Füßen.
The Necessity of Errors: Truth and error are interdependent; claims to truth can be made only in the light of previous error. In The Necessity of Errors, John Roberts explores how, up to Hegel, emphasis was placed on error as something that dissolves truth and needs to be eradicated. Drawing on the fragmented corpus of writing on error, from Locke to Luxemburg, Adorno to Vaneigem, and covering five key areas from philosophy to political praxis, this wide-ranging account explores how we learn from error, under what conditions, and with what means. Errors, Roberts finds, are productive, but not in any uniform sense or under all circumstances—a theory of errors needs a dialectics of error.
Presentation held in german and english / Präsentation auf deutsch und englisch