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Angela Davis löscht ihre Website

Andreas Neumeister

"diejenigen jedoch, die tatsächlich etwas beobachtet zu haben glaubten, wurde allgemein beklagt, hatten längst schon Exklusivverträge mit privaten Fernsehsendern oder großen Pressehäusern abgeschlossen"
In Andreas Neumeisters "Angela Davis löscht Ihre Website" verbinden sich politisches Denken und Pop, der forcierte Blick auf die Gegenwarts-Oberfläche und dessen ständige Infragestellung vor dem Hintergrund der Geschichte. "Vortäuschung falscher Tatsachen oder Vortäuschung richtiger Tatsachen"? Schwer zu durchschauen - gerade angesichts von Gewalt und kriegerischer Auseinandersetzung und ihren jeweiligen Rechtfertigungen -, was Realität ist, was Medienrealität, was auslösende Gewalt, was angeblich gerechte "Vergeltung der Vergeltung der Vergeltung".
"Gibt es die neue Weltordnung schon?" fragt Neumeister in seinen "Listen und Refrains". Es geht um nichts Geringeres als um "das Zeitalter, in dem wir leben / die Epoche, in der wir leben", in der Gegensätze und Haltungen mitunter ununterscheidbar geworden sind; Veronas Welt und Sofies Welt stehen ebenso selbstverständlich nebeneinander wie MTV und CNN. "Kriegsfilm?/ Antikriegsfilm?/Kriegsberichterstattung?", so die wiederholte Frage aus dem Off.