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Wie Architektur sozial denken kann

Stefan Rettich (L21, Leipzig) und Karsten Schmitz (Stiftung Federkiel, München/Leipzig), Moderation: Doreen Mende, Berlin

Diskussion mit Kurzfilm anläßlich der Veröffentlichung der Publikation "Wie Architektur sozial denken kann" mit Stefan Rettich (L21, Leipzig) und Karsten Schmitz (Stiftung Federkiel, München/Leipzig) Moderation: Doreen Mende, Berlin
"Braucht eine Kunstinstitution der Zukunft, architektonisch betrachtet, überhaupt noch zu existieren? Will sie zum Beispiel Gemeinschaftszentrum, Laboratorium, Produktionsstätte, Akademie mit Schauraum, Kneipe und Hotel, unhierarchisch und interdisziplinär, also komfortabler Ort sein, an dem Organisatoren, Künstler und Publikum oft ihre Rollen tauschen? Unter welchen Voraussetzungen wird sie den Horizont und das Bewusstsein jedes einzelnen Menschen erweitern, der mit ihr in Kontakt kommt? Wem dienen kulturelle Institutionen oder Räume im Allgemeinen und welche Erwartungen sollten sie erfüllen? Ist Architektur nur in seltenen Faellen sozial, nämlich wenn ihre ästhetische Selbstdarstellung im Hintergrund steht und sie dem gesellschaftlichen Gefüge dient anstatt es, wie üblich, zu stören, um auf sich aufmerksam zu machen? Diese Fragestellungen bildeten im Dezember 2002 den Ausgangspunkt der öffentlichen Arbeit der Stiftung Federkiel und eines Symposiums zu den kulturellen und künstlerischen Potentialen eines Fabrikgeländes (Leipziger Baumwollspinnerei) in Leipzig." (Aus dem Vorwort)
Anlässlich der Diskussion wird der Film "Die Spinnerei zwischen informellen Anfängen und deren Institutionalisierung" (2002, Regie: Dirk Stenzel, L21/m.f.s.architekten, Schnitt: Robert Beske) gezeigt. Der Dokumentarfilm rekapituliert die Anfänge der richtungsweisenden Umnutzung der Leipziger Baumwollspinnerei: Bis Mitte der 1990er wurde auf dem Gelände noch industriell produziert, als gleichzeitig Leipziger KünstlerInnen bereits leer stehende Fabrikationshallen für großräumige Ateliers günstig anmieteten. Fast unbeobachtet entstand ein Humus aus Wohnraum, Künstlerateliers, Ausstellungs- und Veranstaltungsräumen, Grafik- und Architekturbüros, Kleingewerbe und einem Café. Mit der Ansiedlung von Leipziger Galerien wie Dogenhaus oder Eigen+Art wird das ehemalige Industrieareal ab April 2005 endgültig aus seinem Dornröschenschlaf erwacht sein.